Lemken Pflug Juwel 8 mit ISOBUS und GPS-Steuerung

Die Pflugbaureihe Juwel von Lemken lässt sich sehr umfangreich ausstatten. Kerzengerade Furchen auf Knopfdruck: Das geht jetzt mit der GPS-Arbeitsbreitensteuerung. Was heute schon funktioniert und was wir von dieser Technik in Kürze noch erwarten dürfen, verrät Ihnen unser Testbericht.

Den Anbau-Drehpflug Juwel 8 V haben wir vor fünf Jahren ausgiebig getestet (LANDWIRT 20/2012). Damals lautete der Titel: „Der Juwel ist zum Feinschliff bereit.“ Das hat Lemken in den letzten Jahren getan und eine multifunktionale Pflugbaureihe mit verschiedenen Grundausstattungen entwickelt: UniTurn-Drehwerk mit mechanischer Neigungsverstellung, TurnControl mit elektrohydraulischer Neigungsverstellung, TurnControl Pro mit ISOBUS-Terminal oder die optionale Highend-Lösung TurnControl Pro Guide mit GPS-Arbeitsbreitensteuerung. Schon vor fünf Jahren waren unsere Testfahrer von den vielen technischen Möglichkeiten begeistert: Neigungsverstellung mit TurnControl-Fernbedienung, hydraulische Vorderfurchenverstellung und DuraMaxx-Pflugkörper, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Alle Pflugeinstellungen konnten vom Fahrersitz aus vorgenommen werden. Die Bedienung war zum Teil etwas mühsam. Mit der jetzt verfügbaren ISOBUS-Bedienung TurnControl Pro hat Lemken trotz weiterer Features den Bedienkomfort auf ein neues Level gehoben. Bei der letzten Herbstfurche konnten wir die Highend-Version dieses Pfluges ausgiebig testen.

Der Testkandidat
Unser fünfschariger Testkandidat war für Maisstroh ausgerüstet. Das Rückgrat bildet ein 140x140x10 mm starker Vierkantprofilrahmen. Unser Juwel hatte einen Längsdurchgang von 100 cm und eine Rahmenhöhe von 80 cm. Als Körperform wählten wir den W52. Dabei handelt es sich um einen stark gewundenen Körper mit vollem Streichblech. Die Einstellung geschieht am schon seit 1978 patentierten Optiquick-Einstellzentrum. Unser Highend-Testpflug war serienmäßig mit einer elektrohydraulischen Neigungsverstellung mit Drehwinkelsensor, Rahmeneinschwenkung, hydraulischer Vorderfurchenanpassung und einem Unirad mit hydraulischer Tiefenverstellung ausgestattet. Das Unirad lässt sich auch als Transportrad verwenden. Die Bodenfreiheit kann man mit der Rahmenschwenkung am Terminal eingeben. Auch alle Arbeitsparameter lassen sich am ISOBUS-Terminal festlegen.

ISOBUS-Steuerung TCP
Das ist das große Highlight, das sich unser Testteam vor fünf Jahren gewünscht und Lemken nun zur Serienreife gebracht hat. Der Jobrechner für den Pflug sitzt im Dreipunkt-Anbauturm. Über eine USB-Schnittstelle kann jederzeit die neueste Software aufgespielt werden. Vom Traktor wird zusätzlich das Geschwindigkeits- und das Hubwerkssignal benötigt. Für einen störungsfreien und praktikablen Betrieb sollte man sich die Auswahl der Bedien- und Anzeigegeräte sowie die Montage gut überlegen. Wir haben unseren Testpflug mit dem ISOBUS-Terminal CCI 200 bedient. Grundsätzlich geht das aber auch mit jedem traktoreigenen ISOBUS-Terminal. Um den Komfort weiter zu steigern, bietet der Hersteller verschiedenes Zubehör an: eine ISOBUS-Joystickbox und einen Multifunktionsgriff. Die Steuerung der Funktionen ist mit allen Zusatzbedienelementen möglich, die den ISOBUS-Standard AUX-N unterstützen. Dieser Standard wird heute bei den meisten Traktoren der neuesten Generation unterstützt, so dass die Bedienung auch mit den traktoreigenen Multifunktionshebeln möglich ist.

GPS-Arbeitsbreitenverstellung
Bei Lemken heißt dieses zukunftsweisende Feature „Guide“, auf Deutsch „Führung“. Geführt wird der Pflug von Satelliten. Dabei handelt es sich quasi um ein „Lenksystem“ für den Pflug. Bei allen anderen Maschinen wird für die Geradeausfahrt der Traktor über GPS gelenkt. Beim Pflügen fährt der Traktor in der Furche. Für gerade Furchen wird die Arbeitsbreite des Pfluges über das GPS-Signal angepasst. Zugegeben, anfangs waren wir etwas skeptisch. Wie es uns mit der ISOBUS-Steuerung und dem GPS-Guide-System ergangen ist und was diese Technik kostet, erfahren Sie in der LANDWIRT Ausgabe 14/2017 (Erscheinungstermin 16. Juli 2017).